Start Christkindlesmarkt Glühwein: Rezept, Zutaten, Tipps und die besten Hersteller

Glühwein: Rezept, Zutaten, Tipps und die besten Hersteller

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Glühwein: Rezept, Zutaten, Tipps und die besten Hersteller
Auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt wird Glühwein in zig Varianten angeboten (Foto: CTZ / Steffen Oliver Riese)

Kein Weihnachtsmarkt ohne Glühwein: Beim heißgeliebten Klassiker gibt es große Qualitätsunterschiede.

Glühwein: Selbst herstellen ist ganz einfach

Den Glühwein, so wie wir ihn kennen, gibt es erst seit gut 60 Jahren: In einer Augsburger Kellerei wurde Wein mit Zucker und Gewürzen versetzt und in Flaschen abgefüllt – der Glühwein war geboren. Der Erfinder handelte sich für diesen Frevel gar ein Bußgeld ein, weil er gegen das strenge Weinrecht verstoßen hatte. Heutzutage ist der Verkauf und Konsum von Glühwein natürlich völlig legal und gehört zu Weihnachten wie der Weihnachtsmann.

Was steckt drin im Glühwein?

Hauptbestandteil ist natürlich roter oder weißer Wein. Hinzu kommen klassische Weihnachtsgewürze wie Zimt, Sternanis, Gewürznelken, Piment, Muskat, Kardamom oder Zitronenschale – und natürlich Zucker.

Wie stark wird Glühwein erhitzt?

Bei Temperaturen über 80 Grad verdampft der Alkohol und der Geschmack der Gewürze leidet. Deshalb darf Glühwein nur erhitzt, aber keinesfalls gekocht werden!

Auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt wird Glühwein in zig Varianten angeboten (Foto: CTZ / Steffen Oliver Riese)
Auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt wird Glühwein in zig Varianten angeboten (Foto: CTZ / Steffen Oliver Riese)

Wird für Glühwein ein Rotwein oder ein Weißwein verwendet?

Beides ist möglich. Absoluter Favorit auf Deutschlands Weihnachtsmärkten ist natürlich der klassische „rote“ Glühwein, bei unseren europäischen Nachbarn in Österreich und Italien greift man auch sehr gerne zum Weißwein. Auf dem berühmten Nürnberger Christkindlesmarkt werden Sie beide Varianten finden. Darüber hinaus gibt es verschiedene Spezialitäten wie etwa Heidelbeerglühwein (auf Basis von Heidelbeerwein), Schlehenglühwein (auf Basis von Schlehenwein) oder Kirschglühwein (auf Basis von Kirschwein). Wer Wert auf einen besonders hochwertigen Glühwein legt, bekommt inzwischen sogar Bio-Glühwein mit Wein aus biologischem Anbau.

Was ist der Unterschied zwischen Glühwein und Punsch?

Basis von Glühwein ist immer Rotwein oder Weißwein. Die zahlreichen anderen Spielarten mit Likören, Weinbrand, Amaretto oder Rum firmieren unter „Punsch“ – das sind im weitesten Sinne Mischgetränke aus erhitztem Arrak, Zucker, Tee, Wasser und Gewürzen. Dazu zählt auch die Feuerzangenbowle, die durch den gleichnamigen Spielfilm mit Heinz Rühmann bekannt wurde. Punsch gibt es in unzähligen Geschmacksrichtungen, vom Holunder-Punsch über Schoko- und Eier-Punsch bis hin zum Weinbergpfirsich-Punsch

Was ist der Unterschied zwischen Glühwein und Jagertee?

Auf den Weihnachtsmärkten bekommen Sie beide Spezialitäten meist an ein- und derselben Bude. Wie der Name andeutet, basiert der Jagertee (oder auch Jagatee) auf Schwarztee, dem ordentlich Rum zugefügt wird. Wo Jagertee draufsteht, muss auch Jagertee drin sein – und der kommt zwingend aus Österreich. Ähnlich wie der Glühwein weist der Jagertee einen Alkoholgehalt von bis zu 15 % vol. auf.

Was ist „Kinderglühwein“?

Damit auch Kinder auf den Weihnachtsmärkten mit anstoßen können, bieten die Verkaufsstände auch „Glühwein“ ohne Alkohol an. In diesem Kinderglühwein steckt dann natürlich kein echter Glühwein, sondern einfach ein aromatisierter, gesüßter Fruchtsaft, der ebenso wie klassischer Glühwein erhitzt wird.

Woran erkennt man richtig guten Glühwein?

Glühwein ist ein Massenprodukt, die Flaschen und Getränkekartons gibt es weit vor der Adventszeit in jedem Supermarkt. Gerade bei Dumping-Angeboten ist Vorsicht geboten, denn die Hersteller kippen zuweilen minderwertigen Wein in den Glühwein, der für wenige Cent pro Liter eingekauft wird. Der zugefügte Zucker führt dann dazu, dass der süße Geschmack alle Weinaromen übertüncht. Bei verschiedenen Geschmackstests haben sich meist namhafte Traditionshersteller durchgesetzt. Der „Nürnberger Christkindles-Glühwein“ ist ein geschützter Begriff ähnlich wie die Nürnberger Elisenlebkuchen und muss tatsächlich in Nürnberger hergestellt werden. Basis sind in der Regel italienische Rotweine und Weißweine. Nürnberger Christkindles-Glühwein bieten unter anderem die Weinkellereien Vollrath, Gerstacker und Sternthaler an.
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Wie viel Alkohol hat Glühwein?

Gesetzlich festgelegt ist eine Untergrenze von 7 %. Die Obergrenze liegt bei etwa 15 %.

Wie vermeide ich Kopfschmerzen nach dem Genuss von Glühwein?

Der berüchtigte Schädel nach dem Weihnachtsmarkt lässt sich vermeiden, wenn Sie einen oder zwei Euro mehr für die Tasse ausgeben und hochwertigen Glühwein wählen.

Wie viele Kalorien hat Glühwein?

Glühwein ist eine kleine Kalorienbombe – hauptverantwortlich sind der Alkohol und natürlich der enthaltene Zucker. In einer Tasse mit 200 Milliliter stecken bis zu neun Stück Würfelzucker! Im Schnitt liefert eine Tasse Glühwein mindestens 200 Kalorien.

Wie kann ich Glühwein selbst herstellen?

Das Rezept für Glühwein ist denkbar einfach: Sie brauchen einen guten trockenen Rotwein (nicht unter 4-5 Euro pro Flasche!), zwei Zimtstangen, drei Nelken, drei Esslöffel Zucker, einen Sternanis und eine unbehandelte Bio-Zitrone und/oder Bio-Orange. Letztere schneiden Sie in Scheiben und geben sie zusammen mit den Gewürzen, dem Zucker und dem Rotwein in einen Topf. Dann wird der Glühwein erhitzt (nicht gekocht!) – 50 bis 60 Grad sind ideal. Lassen Sie ihn bei geschlossenem Deckel mindestens eine gute Stunde ziehen – fertig! Auf Nummer Sicher können Sie gehen, wenn Sie ihn einfach über Nacht „reifen“ lassen.  Anschließend fischen Sie die groben Gewürzteile aus der Flüssigkeit und füllen ihn durch ein Sieb in vorbereitete Tassen oder Gläser.

Glühwein selbst herstellen: Nützliche Tipps

  1. Verwenden Sie die Gewürze nur im Ganzen und nicht in Pulverform, weil diese den Glühwein in eine trübe Suppe verwandeln würden.
  2. Wer sich unsicher ist, wie süß das Getränk schlussendlich werden wird, kann den Zucker auch erst ganz zum Schluss nach und nach zugeben und gezielt abschmecken. Gerade Rotweine weisen eine bemerkenswerte natürliche Süße auf.
  3. Seien Sie sparsam mit dem Einsatz von Gewürzen: Die kräftigen Aromen von Gewürznelke, Sternanis oder Zimt übertünchen schnell die Eigenaromen des Weins.
  4. Achten Sie pedantisch genau darauf, dass der Glühwein nicht zu heiß wird. Er wird wirklich nur erhitzt, niemals darf die Flüssigkeit köcheln oder gar „blubbern“.

 

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