Advent, Advent, ein Lichtlein brennt – und leider auch manchmal gleich die ganze Wohnung. Wo viele Kerzen brennen, steigt auch die Brandgefahr. Wir geben Tipps rund um den Brandschutz und erklären, wie Sie sich und Ihre Familie schützen.
Der schönen Bescherung folgt in manchen Fällen eine böse Überraschung: Ein unbeaufsichtigter Adventskranz, eine vergessene Stumpenkerze oder eine heruntergefallene Weihnachtsbaumkerze – in Minutenschnelle können ganze Zimmer in Flammen stehen.
Brandschutz: Im Dezember brennt es am häufigsten
Besonders in der Advents- und Weihnachtszeit lohnt es sich, mögliche Gefahrenquellen zu erkennen und Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen. Wie groß die Gefahren sind, belegen Zahlen: Laut dem Verband der Versicherer richteten mehr als 10.000 Advents- und Weihnachtsbrände im Jahr 2014 Schäden von rund 25 Millionen Euro an. Laut Dekra ist der Dezember der gefährlichste Monat des Jahres: Zu keinem anderen Zeitpunkt gibt es so viele Brände wie im Advent.
Mit diesen einfachen Tipps können Sie die Brandgefahr deutlich reduzieren und für den Fall des Falles vorbeugen:
Lichterketten überprüfen und austauschen
Moderne LED-Lichterketten sind nicht nur stromsparend, sondern durch Niedervolt-Technologie auch noch besonders sicher – die Vorteile überwiegen deutlich gegenüber den traditionellen Glühbirnchen. Auch aus Brandschutzgründen sollten Sie die Glühbirnen-Ketten zum örtlichen Wertstoffhof bringen, denn die einzelnen Mini-Leuten können eine erstaunliche Hitze entwickeln (bis zu 70 Grad). Bevor Sie Lichterketten im Innen- und Außenbereich anbringen, sollten Sie die Zuleitungen auf mögliche Beschädigungen untersuchen. Durchgerissene oder aufgeschabte Kabel, blank liegende Drähte, verschlissene Verbindungen, Wackelkontakte sowie defekte Lichter sollten zum Anlass genommen werden, die komplette Lichterkette zu entsorgen – eine Reparatur lohnt so gut wie nie. Achten Sie beim Kauf unbedingt auf das CE-Kennzeichen sowie das GS-Prüfsiegel („Geprüfte Sicherheit“). Wer Vorgarten, Balkonkästen oder Hecken mit Lichterketten verzieren möchte, sollte darauf achten, dass die Produkte auch tatsächlich für den Outdoor-Einsatz geeignet sind – ansonsten besteht besteht die Gefahr von Kurzschlüssen und damit auch Bränden. Auf der Packung finden Sie dazu üblicherweise Hinweise wie „Spritzwassergeschützt“ oder die Schutzklasse IP 44.
Brandschutz für Adventskranz und Weihnachtsbaum
Mit jedem Tag, den ein Adventskranz oder ein Weihnachtsbaum im Wohnungsinneren zubringt, steigt die Brandgefahr. Einerseits brennen die Kerzen immer weiter herunter, gleichzeitig trocknen Zweige und Nadeln allmählich aus. Bevorzugen Sie Adventsgestecke, die über einen Wasserbehälter verfügen. Kaufen Sie möglichst frisch gebundene Adventskränze und besprühen Sie die Zweige des Adventskranz alle paar Tage mit einer Sprühflasche, die Sie mit klarem Wasser füllen. Achten Sie darauf, dass der Wasserbehälter des Weihnachtsbaum täglich aufgefüllt wird – ein zwei Meter großer Baum verbraucht mehrere Liter pro Tag! Deshalb sollte der Wasserbehälter ausreichend dimensioniert und auf die Baumhöhe abgestimmt sein. Empfehlenswerte Christbaumständer haben wir auf dieser Seite zusammengestellt. Wer seinen Adventskranz oder Weihnachtsbaum mit Strohsternen, Papiersternen, Filzengeln, Stoffschleifen und anderen leicht brennbaren Deko-Gegenständen ausstattet, sollte auf echte Kerzen verzichten und stattdessen zu flammenlosen Kerzen greifen.
Brandschutz: Wassereimer und Feuerlöscher bereitstellen
Es klingt banal, aber schon mancher Brand konnte eingedämmt werden, indem ein brennender Adventskranz ohne Rücksicht auf Verluste mit einem großen Eimer Wasser übergossen wurde. Doch das klappt natürlich nur bei kleineren Brandherden. Zusätzlich sollten auch Löschdecken und ein Feuerlöscher bereit stehen – für den Fall der Fälle. Feuerlöscher müssen in regelmäßigen Abständen von einem Fachbetrieb oder Baumarkt überprüft werden. Machen Sie sich mit den Anweisungen auf dem Feuerlöscher vertraut, damit Sie im Ernstfall sofort reagieren können. Löschdecken wirken nicht nur gegen brennende Pfannen, sondern leisten auch hervorragende Dienste, falls Kleidung Feuer fängt.
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Kinder und Jugendliche sensibilisieren
Keine Frage: Kinder sind fasziniert von flackernden Kerzenflammen. Weisen Sie die Kinder und Jugendliche deutlich auf die Gefahren hin, die von offenem Feuer ausgehen. Verabreden Sie klare Maßnahmen, wie die Kinder bei einem Brand zu reagieren haben – insbesondere sollten keine eigenmächtigen Löschversuche gestartet werden, sondern sofort ein Erwachsener informiert werden. Verbannen Sie Streichhölzer und Feuerzeuge aus der Reichweite von Kleinkindern.
Flammen nie unbeaufsichtigt lassen
Sorgen Sie dafür, dass sich stets ein Erwachsener in der Nähe von offenem Feuer – etwa dem Adventskranz – aufhält. Lassen Sie einmal angezündete Kerzen nie unbeaufsichtigt, auch nicht für wenige Minuten. Das gilt insbesondere dann, wenn sich Kinder oder Haustiere in der Nähe der Flammen aufhalten.
Auf genügend Abstand achten
Leicht brennbare Materialien wie Papier (Zeitschriften, Zeitungen), Holz, Stroh oder Textilien (Gardinen, Teppiche, Tischläufer) gehören nicht in die Nähe von Kerzen – denn oft genügt schon ein Funke, um einen Brand auszulösen.
Rauchmelder installieren und kontrollieren
In den meisten Bundesländern sind sie ohnehin gesetzlich vorgeschrieben: Rauchmelder. Unabhängig von den Vorschriften gehören Rauchmelder in jedes Haus und in jede Wohnung. Schlafzimmer, Wohnzimmer und Kinderzimmer sind obligatorisch, darüber hinaus sollten Sie die Flure auf allen Etagen mit Rauchmeldern ausstatten. Sparen Sie hier an der falschen Ecke: Investieren Sie lieber ein paar Euro mehr in Markenware, die von TÜV oder Verbänden geprüft wurden. Hochwertige Rauchmelder sind mit Batterien ausgestattet, die zehn Jahre halten. Überprüfen Sie die Rauchmelder dennoch im Abstand von sechs Monaten auf Funktionstüchtigkeit: Bei den meisten Modellen müssen Sie dazu lediglich einen Knopf betätigen.
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Flammenlose Kerzen einsetzen
Wer auf Nummer Sicher gehen will, sollte statt echter Kerzen lieber flammenlose Echtwachs-Kerzen mit LED-Flammen einsetzen. Dank Flackerfunktion sind die LED-Kerzen kaum von echten Kerzen zu unterscheiden. Insbesondere dort, wo sich Kinder, Jugendliche, Senioren oder Haustiere aufhalten, sind künstliche Kerzen eine sinnvolle Alternative.
Brandschutz: Was tun, wenn’s brennt?
Sobald sich andeutet, dass ein Feuer mit Feuerlöscher und Wasser nicht mehr in den Griff zu bringen ist oder wenn die Rauchentwicklung zunimmt, sollten Sie sofort zum Telefon greifen und die 112 wählen. Jede Sekunde, die Sie hier verstreichen lassen, erhöht das Risiko, dass Menschen in Lebensgefahr geraten.
Wer kommt für Schäden auf?
Die Schäden durch Feuer können rasch hohe fünf- oder sechsstellige Summen erreichen. Absichern lässt sich dies durch eine obligatorische Wohngebäudeversicherung (falls Sie der Hauseigentümer sind) oder eine Hausratversicherung, die zum Beispiel für Schäden an Mobiliar oder Einrichtungsgegenständen aufkommt.